Body Positivity vs. Body Neutrality
Wie du dich von Druck befreist und deinen Körper neu entdeckst

„Ich sollte meinen Körper lieben, aber ich schaffe es einfach nicht.“ kennst du dieses Gefühl?

Du sitzt abends auf der Couch, dein Handy in der Hand und scrollst durch Instagram.
Überall siehst du Frauen, die sich selbst lieben, ihre Makel zeigen, dabei lachen, tanzen und scheinbar nichts an sich auszusetzen haben. Unter jedem Post liest du #bodypositivity. Aber ist Body Positivity wirklich Befreiung oder nur ein neues Ideal, dem wir hinterherlaufen? Diese Frage stellen sich ganz viele Frauen und genau da beginnt unsere Geschichte. Wir möchten dir erzählen, warum es völlig in Ordnung ist, nicht immer alles an sich lieben zu müssen, und wie du trotzdem einen Weg findest, dich wohlzufühlen.
Hast du dich schon mal gefragt, warum wir plötzlich alle über Body Positivity reden?

Woher kommen diese Bewegungen eigentlich?

Body Positivity hat ihre Wurzeln in der Fat Acceptance Movement der 1960er-Jahre in den USA. Damals ging es vor allem darum, gesellschaftliche Diskriminierung abzubauen und zu zeigen: Dein Wert hängt nicht von deinem Aussehen ab. Es war eine Revolution, die Menschen befreite, die ständig an gesellschaftlichen Schönheitsidealen gemessen wurden.
Body Neutrality hingegen ist jünger, psychologisch geprägt und entstand aus Forschung zu Achtsamkeit und Selbstakzeptanz. Sie sagt im Grunde: Du musst deinen Körper nicht lieben, aber du kannst ihn respektieren und wertschätzen. Er darf sein, wie er ist. Beide Bewegungen haben sich in den letzten Jahren auf Social Media weiterentwickelt und sind dort stark vertreten. Aber sind das noch echte Bewegungen oder längst ein Marketingtrend, der echte Akzeptanz ersetzt?

Warum „Positivity“ nicht immer reicht

Body Positivity meint es eigentlich gut. Sie will, dass wir uns selbst feiern und uns nicht von Schönheitsidealen kleinmachen lassen. Klingt gut und ist es auch! Aber gleichzeitig kann es auch ziemlichen Druck erzeugen. Viele Frauen fühlen sich dadurch verpflichtet, ihren Körper IMMER lieben zu müssen. Und wenn dies nicht gelingt, was ganz menschlich ist, kommt schnell das Gefühl von Schuld und Unzulänglichkeit auf.
Auf Social Media bleibt der Fokus oft auf Aussehen, Kleidung oder Fitness. Selten auf das, was der Körper wirklich leistet. Wer sich ständig mit anderen vergleicht, denkt schnell: „Warum sehe ich nicht so aus wie sie?“
Dabei sollte doch genau das Gegenteil passieren. Diese ständige Sichtbarkeit hält uns in einem Kreislauf aus Vergleichen und Selbstzweifeln, in dem echte Selbstakzeptanz kaum eine Chance hat.
Hier kommt Body Neutrality ins Spiel. Sie fragt: „Was wäre, wenn du deinen Körper nicht bewerten müsstest?“ Nicht schön, nicht hässlich, einfach da.
Studien zeigen sogar, dass Menschen, die diesen Ansatz leben, langfristig weniger Selbstkritik verspüren und ein stabileres Körperbild entwickeln.

Body Neutrality als Entlastung

Du tanzt in deiner Wohnung zu deinem Lieblingslied, ganz für dich. Keine Gedanken daran, wie dein Körper aussieht, was du anhast oder ob jemand zuschaut - nur Bewegung, Musik und Körpergefühl. Und weißt du was - genau da passiert Body Neutrality.
Body Neutrality ist wie ein tiefes Ausatmen nach stundenlangem Stress. Du musst ihn nicht lieben, du musst ihn nicht ständig feiern, du darfst einfach in Frieden mit ihm leben. Dein Körper trägt dich, lässt dich atmen, lachen, tanzen, stehen, gehen, fühlen und noch ganz viel mehr. Und das ist alles, was zählt.
Psychologische Studien zeigen sogar, dass diese Haltung besonders nachhaltig wirkt. Wer sich auf die Funktionen des Körpers statt auf das Aussehen konzentriert, vergleicht sich weniger und empfindet weniger Druck. Körperakzeptanz auf dieser Ebene wirkt wie ein Schutzschild gegen die ständige Selbstkritik, die viele von uns täglich begleitet. Es geht nicht um Gleichgültigkeit, sondern um Gelassenheit.
Du darfst dich wieder als Mensch erleben, nicht als Projekt. Dein Körper ist nicht das Problem, das gelöst werden muss, er ist dein Zuhause, in dem du lebst.
Warum nicht einfach das Beste aus beiden Welten nehmen?

Kein "Entweder-oder" - beides kann zusammenwirken

Manchmal fühlt sich Body Positivity wie ein Feuerwerk an, es ist laut, bunt und motivierend. Body Neutrality hingegen ist wie ein Spaziergang in der Natur - ruhig, ehrlich und gelassen. Es gibt Tage, da willst du dich zeigen, dich feiern und laut sein. Und dann gibt es Tage, an denen du dich einfach nur so sein lassen möchtest, wie du bist. Sei dir bewusst beides ist gesund und beides ist auch Selbstfürsorge sowie Selbstliebe.
Body Positivity und Body Neutrality schließen sich nicht aus. Positivity motiviert, stärkt das Selbstvertrauen und gibt Mut. Neutrality beruhigt, entlastet und hilft uns, realistisch mit Erwartungen umzugehen. Zusammen ergeben sie eine Art Balance, die ziemlich großartig sein kann.
Du darfst deinen Körper feiern, ohne dass er zur ständigen Baustelle wird, und ihn akzeptieren, ohne Gleichgültigkeit zu üben. Manchmal bedeutet das morgens einen Moment Positivity, abends ein bisschen Neutrality. Ein kleiner Mix aus beidem kann den Alltag deutlich leichter machen und langfristig stabiler wirken.

Was hilft im Alltag wirklich?

Die kleinen Dinge machen den Unterschied - wirklich.
  • Fokus auf die Funktionen deines Körpers. Wenn du das nächste Mal spazieren gehst, spür mal ganz bewusst jeden Schritt wie deine Beine dich bewegen. Nicht, wie sie aussehen, sondern wie sie dich tragen.
  • Gönn dir kleine Momente der Selbstakzeptanz. Schau in den Spiegel und lächle dir selbst zu oder gib dir ein High Five (Klingt verrückt - aber hilft!). Danke deinem Körper am Ende eines Tages das er heute so stark war und dich durch den Tag begleitet hat. Selbstlob stinkt nicht, sondern macht glücklich und zufrieden.
  • Wähle bewusst, welche Inhalte du konsumierst. Welches Gefühl kommt bei dir auf? Nährt es deine Selbstliebe oder lässt es dich Zweifeln und Vergleichen?
Es geht nicht darum, jeden Tag perfekt zu sein oder ein „Idealkörpergefühl“ zu erreichen. Es geht darum, dir selbst den Raum zu geben, um dir selbst ein bisschen liebevoller und gelassener zu begegnen.

Eine Einladung zum Schluss

Du musst nicht perfekt sein. Dein Körper ist ein kleines großes Wunder genauso wie er ist.
Du musst dich nicht entscheiden, welche Bewegung „richtiger“ ist. Du darfst ausprobieren, vor allem spüren was dir guttut und an manchen Tagen einfach auch mal loslassen. Es geht nicht um ständige Euphorie oder Selbstliebe auf Kommando, sondern um Balance und Selbstrespekt.
Und vielleicht ist das der Anfang einer neuen Freundschaft, zwischen dir und deinem Körper. Dein Körper muss nichts beweisen. Er darf einfach da sein. Wenn du Lust hast, diesen Weg nicht allein zu gehen, gehen wir ihn gemeinsam mit dir. Wir von FemEAT begleiten Frauen dabei, Frieden mit ihrem Körper und ihrem Essverhalten zu finden - ganz ohne Druck, ohne Diät und mit viel Verständnis. Mehr dazu erfährst du hier: https://femeat.de
Mach’s gut – ciao ciao Mona von femEAT 🧡